Nachdem der Landtagswahlkampf mit einem ordentlichen Ergebnis für die Liberalen hinter uns liegt, gilt es nun nach vorne zu schauen und sich auf den anstehenden Bundestagswahlkampf zu konzentrieren. Der abgelaufene Monat Januar und die erste Februarwoche geben mit der Diskussion um „Sexismus“ einen Vorgeschmack auf mögliche, sehr emotionale Beiträge in der Zukunft. Vieles, insbesondere Anlass und Zeitpunkt muten etwas merkwürdig an. Das Thema ist wichtig, auch wenn ich meine, dass wir nicht den eigentlichen Kern des Problems (Missachtung von Frauen, Machtspielchen usw.) diskutieren. Wenn die Zeit dieser medialen Aufregung vorbei ist, haben wir weder etwas geklärt, noch irgendein Problem gelöst. Das nervt mich in der öffentlichen Diskussion und schon seit Jahren.
Deshalb ist es für die FDP wichtig zu erkennen, dass wir uns auf den 22. September 2013 konzentrieren müssen. Frau Merkel sind sich vermutlich nach den Erfahrungen vom 20. Januar 2013 in Niedersachsen noch stärker von ihrem liberalen Koalitionspartner abgrenzen. Richtig ist aber auch, dass den Wählern nun klar geworden ist, dass ein Abstimmungsergebnis am Ende extrem knapp ausgehen kann. Wer dann nicht nur Wahl gegangen ist, braucht sich im Nachhinein nicht aufzuregen, weil es zu spät kommt.
Gelernt haben wir als Wahlkämpfer, dass die über 60Jährigen am besten zu mobilisieren sind und dass die Entscheidung, ein Kreuz hier oder dort zu machen, immer kurzfristiger getroffen wird: in den letzten drei Wochen vor der Wahl. Das bedeutet, dass hierin die tatsächlich anstrengendste und zugleich wichtigste Phase des gesamten Wahlkampfes liegt. Ich frage mich allerdings, ob unsere Strukturen in den Parteien hierzu auch tatsächlich passen. Überzeugt bin ich davon, dass der Bundestagswahlkampf 2013 engagierter von allen Seiten geführt werden wird als beispielsweise 2009, wo es eine spürbare Wechselstimmung gab, weg von der Großen Koalition. Es bleibt also spannend.
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