Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zu Besuch in Sarstedt. Er spricht zum Thema „Ist die Pflege noch zu retten?“ und damit über die Pflegesituation in Deutschland heute und morgen. Bahr macht einen sehr guten, informierten, offenen und äußerst sympathischen Eindruck. Er spricht über den demographischen Wandel als der größten gesellschaftlichen Umwälzung der kommenden Jahrzehnte, der zugleich zum Jobmotor werde. Der Bundesminister hob die Bedeutung der Pflegeberufe hervor, denen in der Gesellschaft nicht angemessen Wertschätzung entgegengebracht werde. Dies müsse sich ändern, um den personellen Bedarf an Pflegekräften überhaupt darstellen zu können. Zwei Drittel aller Pflegebedürftigen würden heute zu Hause gepflegt, dies werde sich ändern. „Familie ist der Kern der Gesellschaft“, sagt Daniel Bahr, diesen gelte es insbesondere im Bereich der Pflege auf der einen Seite zu stärken und auf der anderen Seite zu entlasten.
Als nach rund anderthalb Stunden die Diskussion im Anschluss an seinen Vortrag emotional zu werden beginnt, reagiert der Minister ruhig und ausgleichend. Er wirbt um Verständnis und punktet dadurch, ein kompliziertes Detailproblem in Augenblick nicht beantworten zu können. Nach etwas mehr als zwei Stunden ist die sehr gut besuchte Veranstaltung in einem Tagungsraum des Stadtbades Sarstedt zu Ende, Herr Bahr muss zu einem weiteren Termin. Morgen ist er in Brüssel. Der Tagesrhythmus eines Ministers, der sich Politik zum Beruf gewählt hat.
Trotzdem: Politik!
Der Blog von Dirk Weissleder
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